Die Forschung
Arbeit und Wohlergehen
Viele drängende politische, ökonomische und soziale Fragen hängen eng mit Arbeit zusammen – dies betrifft den Klimawandel sowie die Auswirkungen von Covid-19 und Inflation, aber auch soziale Ungleichheiten beispielsweise zwischen verschiedenen Regionen, Einkommensgruppen oder Geschlechtern.
Dieses Projekt wurde initiiert, um zu erkunden, wie Arbeitsqualität in Zukunft gemessen werden kann, damit sowohl die Situation Arbeitender als auch Arbeitsforschung und politische Entscheidungen bezüglich Arbeit effektiv verbessert wird.
Auf dieser Seite findest du Informationen über den Forschungsprozess, der hinter dieser Webseite steht.
Das Argument
Arbeit als universeller Prozess
Das Hauptargument des Projekts ist, dass Arbeit nicht nur zu individuellem Wohlergehen beiträgt, sondern auch einen Rahmen für breitere gesellschaftliche Wohlstandsanalysen bietet. Wohlstand kann durch die Linse ‚Arbeitsqualität‘ analysiert und verglichen werden, weil sie, sofern breit genug definiert, einen universellen Prozess an der Schnittstelle von Mensch und sozialer wie natürlicher Umwelt darstellt.
Die Methodik
Schritte des Forschungsprozesses
Um herauszufinden, wie Arbeitsqualität besser erfasst und verglichen werden kann, wurde ein Forschungsdesign mit mehreren Schritten entworfen.
Erkunden interdisziplinärer Fachliteratur
Um Arbeit sinnvoll zu konzeptualisieren, wurde Literatur aus Bereichen wie politischer Ökonomie, Philosophie, Wirtschaftsgeschichte, Entwicklungsökonomie, Sozialstatistik, Personalmanagement, Arbeitsmedizin und Arbeitspsychologie miteinbezogen.
Erste Modellentwicklung
Anschließend wurden Lücken im bestehenden wissenschaftlichen und politischen Umgang mit Arbeit identifiziert. Es entstand ein erster Entwurf eines inklusiveren Modells von Arbeitsqualität.
Quantitative Analyse bestehender Umfragen
Als nächstes wurden etablierte Umfragen analysiert, um festzustellen, ob bereits hinreichende empirische Daten für einen Umgang mit Arbeit entsprechend dieses Modells vorhanden sind.
Qualitative Diskussionsrunden mit Arbeitenden
Durch Diskussionsrunden mit Arbeitenden aus verschiedenen Bereichen wurden die Stimmen Arbeitender in das Projekt miteinbezogen. Ziel war, das Modell zu überprüfen und einige der Lücken bestehender Erhebungsinstrumente zu schließen.
Interviews mit Expert:innen
Um die Ergebnisse besser einordnen zu können, wurden ergänzend vier Interviews mit Expert:innen geführt. Ausschnitte aus diesen Interviews sind auf dieser Website eingebettet, um die Erkenntnisse zu kontextualisieren.
Vernetzung und Kommunikation
Teilnehmenden der Diskussionsrunden war es besonders wichtig, dass aus Forschung auch etwas folgt. Daher wurde ein besonderer Fokus darauf gelegt, die Ergebnisse auf vielfältige Weise zu kommunizieren und nutzbar zu machen – für Forschende, Entscheidungsträger und Arbeitende selbst.
Nähere Details zu Methodik, Forschungsdesign und Datenanalyse werden auf dieser Webseite zum Download zur Verfügung stehen, sobald die Dissertation fertiggestellt und überarbeitet wurde. Solltest du in der Zwischenzeit Fragen zur Forschung haben, melde dich gern über das Kontaktformular.
Erkentnisse
Arbeitsforschung: Eine neue Agenda
Jeder der 6 Schritte hat zu Erkenntnissen geführt, die zur Transformation von Arbeitsqualität und deren Erforschung beitragen können.
Verschiedene Fachgebiete und akademische Strömungen setzen verschiedene Schwerpunkte bei der Konzeptionalisierung von Arbeit
Um ihre Schwächen zu überwinden, müssen ihre Stärken in einem Ansatz vereint werden – ein solcher Ansatz bildet die Grundlage des weiteren Forschungsprozesses
Einige arbeitsbezogene Ungleichheiten fehlen in politischen Debatten
Eine breitere Definition von Arbeit(squalität) ist notwendig, um Krisen zu überwinden
Arbeitsqualität umfasst neben Bedingungen auch weitere Dimensionen
Nicht alle Dimensionen von Arbeitsqualität werden hinreichend erfasst
Erhebungsinstrumente sind nicht auf ‚Arbeit‘, sondern auf ‚Erwerbstätigkeit‘ ausgelegt
Erfassung verschiedener arbeitender Menschen ist deshalb nur bedingt möglich
Teilnehmende schildern hohen Zusammenhang zwischen Arbeit und Wohlergehen
Sie stützen die theoretischen Überlegungen insbesondere zu Arbeitscharakter und Anerkennung
Außerdem betonen sie die politische Relevanz der Einbindung verschiedener Arbeitsaktivitäten
Expert:innen bestätigen multidimensionalen Einfluss von Arbeitsqualität
Sie erkennen die Wichtigkeit der Erfassung verschiedener Aktivitäten an
Gleichzeitig sehen sie methodologische Hürden in der wissenschaftlichen Praxis
Die Dissertation bietet vertiefende Einblicke für die Arbeitsforschung
Die Webseite bietet leicht zugängliche Informationen rund um Arbeit
Veranstaltungen zum Austausch ergänzen die Kommunikation verschiedener Akteure
Hane Maung, Lancaster University
Im Interview
Streiks im Gesundheitsbereich
Hane Maung erklärt, wie qualitative Ansätze bei der Erforschung von Arbeit helfen können:
Anna-Maria Köhnke
Doktorandin | Politics Department
University of Manchester
BA Politics, Philosophy & Economics
MA Political Economy
Projektleitung
Wer hinter der Studie steht
Anna-Maria Köhnke forscht zum Thema Arbeit und Wohlergehen an der University of Manchester. Sie hat an der University of Manchester (Wirtschaftswissenschaften) und der Leuphana Universität in Lüneburg (Politikwissenschaften) unterrichtet. Außerdem arbeitet sie als Qualitätsbeauftragte (Schwerpunkt Mitarbeiter) beim Pflegeteam Hamel, wo sie die gewonnenen Forschungserkenntnisse in die betriebliche Praxis einbringt. Ihre veröffentliche Fachliteratur findest du im Literaturverzeichnis unter dem Tag „Anna’s work“.
Das Team
Mitwirkende
Verschiedene Personen haben über einen längeren Zeitraum unmittelbar zur Entwicklung dieses Projekts beigetragen.
Sherilyn MacGregor
Professor of Environmental Politics
University of Manchester
John O'Neill
Hallsworth Chair in Political Economy
University of Manchester
Prof Sherilyn MacGregor und Prof John O’Neill betreuen die Dissertation an der University of Manchester. Sie haben den gesamten Forschungsprozess beratend und unterstützend begleitet. Sie verfügen über jahrelange Erfahrung in theoretischer und empirischer Forschung aus dem interdisziplinären Feld der Politischen Ökonomie.
Jonah Bernhold studiert Soziale Arbeit in Hamburg, zuvor auch in Vechta, und war als freiwilliger Assistent während der empirischen Forschung tätig. Er verfügt über Erfahrung in Sozialarbeit und Pädagogik, wodurch er beratend und unterstützend während der Durchführung der Diskussionsrunden tätig sein konnte.
Jonah Bernhold
Student (Soziale Arbeit)
Rauhes Haus
Benjamin Graf
Konzeption & Gestaltung
Benjamin Grafik
Benjamin Graf ist Webdesigner und war von Anfang an in die Planung und Konzeption dieser Webseite involviert; die gestalterische und technische Umsetzung lag damit in seiner Hand. Durch seinen Einsatz gelingt mit dieser Webseite die breite Kommunikation der Forschungsergebnisse und die Erstellung einer vielfältigen Ressourcensammlung für arbeitende Menschen.
Solltest Du selbst grafische oder konzeptionelle Unterstützung für ein Projekt suchen findest du hier Links zur Kontaktaufnahme.